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Neuorientierung im Beruf – jetzt ist die beste Zeit!

Die Corona-Krise führt zum Stellenverlust! Fast täglich vermelden die Zeitungen über Unternehmen, die einen Stellenabbau planen. In vielen Fällen wird gar von Massenentlassungen gesprochen. Die Wirtschaft schrumpft und wir treten in eine Rezession mit historischem Ausmass, hiess es noch vor Kurzem. Unter diesen Voraussetzungen verwundert es nicht, dass viele Angestellte in Sorge um ihren Job sind. Wie ist damit umzugehen? 

So wie bei jedem anfallenden Problem, gibt es zwei Möglichkeiten: 

  1. Nichts machen und warten, bis sich die Sache von selbst löst.
  2. ins Handeln kommen; sich aktiv an die Lösung ran machen.
Einige der ersten Gruppe verschieben die Angelegenheit gerne auf den nächsten Tag und merken gar nicht, dass sie ihr Problem bereits schon seit Wochen oder Monaten auf den Tag danach verschieben. Jeder kann sich selbst in die Lage versetzen, wenn man seine Probleme vor sich hinschiebt. Tendenziell ist man unzufrieden oder lebt unter ständigem Druck oder gar unter Angst. Nichts machen führt selten zum Glück – im Gegenteil: Vielmehr sind depressive Stimmungen die Folge daraus.
 
Anders hingegen die Lage, wenn man sich dem Problem konsequent annimmt. Bereits schon die Entscheidung, nach Lösungen zu suchen, löst positive Energien aus. Man stellt sich der Sache und das führt zu einem guten Gefühl. Entscheidungen führen zu einem Plan und dieser ist letztendlich der Weg zur Lösung. Der Weg ist das Ziel, wie es so schön heisst.
 

zEIT FÜR GEDANKEN

Es gibt keine Garantien – für nichts! Keine Garantie für die Gesundheit, keine Garantie für den Erfolg und keine Garantie für einen sicheren Arbeitsplatz. Anstatt also zu warten und zu hoffen, dass alles gut kommt, sollte man die Zeit nutzen und aktiv werden. Denn besser ist es, die Zügel selbst in die Hand zu nehmen, als eines Tages vor Tatsachen gestellt worden zu sein.

Doch soll man sich ausgerechnet jetzt mit einer Neuorientierung im Beruf befassen? Jetzt, wo alles so unsicher ist und man sicherstellen muss, seinen Job behalten zu können? Die Antwort lautet: Ja, jetzt erst recht! Denn in den Krisen stecken die Chancen – das ist nicht einfach eine abgeschlaffte Aussage, sondern Tatsache. Die aktuelle wirtschaftliche Krise ist geradezu ideal, um sich über Gott und die Welt und vor allem über sich selbst Gedanken zu machen. Gedanken, die man sich in den letzten Monaten, Jahren oder gar Jahrzehnten nie gemacht hat, obwohl sie nötig gewesen wären. Wer nämlich vor lauter Arbeit, Umsatzdruck und Karriere in seinem Hamsterrad gefangen ist, wird seine wahren Bedürfnisse nicht spüren können. Gedanken, die geprägt sind von Arbeit, Umsatzdruck und Karriere, verdrängen das Gefühl für die wahren Bedürfnisse.
 
Wer ein solches unerfülltes Leben lange führt und sich daran gewöhnt hat, wird eines Tages vielleicht die ersten Warnsignale seines Körpers wahrnehmen – unverhofft und schmerzhaft. Vielleicht wird man gar auf Anhieb aus der Bahn geworfen.
In einer Krise macht man sich allerlei Gedanken. Und das ist grundsätzlich gut, wenn man nicht zu fest ins Grübeln kommt. Die Angst darf auf keinen Fall die Oberhand nehmen. Fragen wie «Was geschieht, wenn unsere Firma pleite geht?» oder «Wie ernähre ich meine Familie, wenn ich arbeitslos werde?» bringen in der aktuellen Corona-Situation weder Antworten noch Lösungen. Anders aber, wenn man die Krise nutzt, um grundlegend alles zu durchleuchten und zu hinterfragen. Wohlverstanden ist beim Hinterfragen nicht die Corona-Pandemie und die dazu laufenden Vorsichtsmassnahmen und Einschränkungen, ob diese verhältnismässig sind oder nicht, gemeint. Wer das tut, wird nie und niemals die entscheidenden Antworten und Lösungen für sich selbst finden.

Hingegen ist jetzt die Gelegenheit da für eine nüchterne, ehrliche Standortbestimmung. Ein entsprechender 10-Punkte-Fragekatalog könnte wie folgt aufgebaut sein:

  1. Wie gestalteten sich die letzten zehn Jahre meines Lebens?
  2. Wie glücklich war ich in dieser Zeit und wie glücklich fühle ich mich heute?
  3. Hat sich mein Leben so entwickelt, wie ich es mir gewünscht habe?
  4. Gefällt mir meine Arbeit? Ist sie meine Berufung?
  5. Erhalte ich genügend Anerkennung für meinen Einsatz?
  6. Kann (und will) ich mich in meiner aktuellen Position weiterentwickeln?
  7. Gibt es verborgene Wünsche und Ziele, die ich seit Jahren in mir herumtrage?
  8. Wie fühle ich mich, wenn ich mir vorstelle, nochmals voll durchstarten zu können…
  9. … und wie fühle ich mich, wenn ich mir vorstelle, dass alles so bleibt wie es ist?
  10. Kann ich getrost sagen: Alles ist gut – ich bin mit meinem Leben zufrieden?

Sich die Zeit für diese Fragen zu nehmen, heisst, dass man zur zweiten Gruppe der eingangs erwähnter Personen gehört. Wer sich nämlich mit diesen Fragen beschäftigt, kommt ins Handeln und macht den Anfang für die Problemlösung.


ERKENNTNIS FÜHRT ZUR SEHNSUCHT

Vielleicht werden sich jetzt einige Leser Gedanken machen, was diese Standortbestimmung denn nun zur Lösung der Wirtschaftskrise beiträgt. Tatsächlich sehr wenig und trotzdem sehr viel. Es kommt einfach auf die Sichtweise an. Für die eigentliche Wirtschaftskrise wird der Fragekatalog keine direkte Lösung bringen. Die Lage ist nun mal so, wie sie ist – die aktuellen Rahmenbedingungen sind gegeben. Entscheidend ist vielmehr, was wir daraus machen. Wer sich in der Krise intensiv mit sich selber auseinandersetzt, nimmt die Lage als Chance, um sein Leben zu reflektieren und gegebenenfalls anzupassen. Wie ist das gemeint?
Nehmen wir die Erkenntnisse aus den oben gestellten Fragen. Bei denen, die feststellen, dass sie die letzten Jahre unglücklich durchs Leben gingen, sich für den falschen Job aufopferten und ihren verborgenen Träumen nicht mehr Aufmerksamkeit geschenkt haben, spüren jetzt eine Sehnsucht nach einem glücklichen, erfüllten Leben. Eine Neuorientierung im Beruf liegt automatisch auf der Hand. Wer jetzt glücklich werden will, möchte sein aktuelles Leben so schnell wie möglich los werden. Diese Personen stellen die Weichen für eine entscheidende Veränderung und sie werden im Bewusstsein, dass sie in den vergangenen Jahren einen frustrierenden Arbeitsalltags geführt haben, rasch eine Möglichkeit finden. «Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.» Diese Aussage von Willy Meurer, deutsch-kanadischer Aphoristiker und Publizist, ist so wahr und ich wette, dass wer wirklich will, nicht nur eine einzige, sondern gleich mehrere Optionen für sich finden wird.
 

für eine neuorientierung im beruf ist es nie zu spät

Als ich vor wenigen Jahren zwei einschneidende berufliche Ereignisse erlebte, sah ich es als klares Zeichen, mein Leben zu verändern. Durch das Geschehene bekam ich Zeit geschenkt, um intensiv in mich hinein zu gehen. Daraus entwickelten sich viele Fragen. Die ersten drei lauteten:
  1. Wo kommst Du her?
  2. Was hast Du schon alles erreicht?
  3. Wo liegen deine Stärken und deine Leidenschaft?
Die Antworten darauf haben bereits gereicht, um zur nüchternen Erkenntnis zu kommen, dass ich mich die letzten zehn bis fünfzehn Jahre auf einem ganz falschen Weg befand. Ich wusste sofort: Diesen Weg musste ich verlassen und zwar sofort. Interessant war, dass meine Vorstellung, wo ich eines Tages sein möchte, viel stärker war als die Angst vor dem Ungewissen. Und so entwickelte ich über Wochen und Monate meinen Plan für meine neue berufliche Karriere. Ich begann mein tägliches Training, stets mit meiner Vision vor Augen, und entwickelte Strategien, die mich entschlossen nach vorne blicken liess. Niemand konnte mich mehr von meinem Weg abhalten. Im Gegenteil: Ich war so fest beherzt, dass mich niemand daran hindern, sondern unterstützen wollte. Ich holte mir viele Ratschläge, las Bücher, meditierte und bewegte mich fast täglich in der Natur. Heute berate und coache ich Personen, die vor demselben Weg stehen wie ich damals. Die allermeisten dieser Personen befinden sich in der zweite Hälfte ihres Lebens. Ihnen kann ich Mut machen, dass es für eine Neuorientierung im Beruf nie zu spät ist und eine Weichenstellung selbst in wirtschaftlichen Krisenjahren möglich und richtig ist. In Krisen stecken die Chancen!